Buzzcocks
Buzzcocks Cherry
Pete Shelley is still alive. Die alten Legenden mit Punkpop-Raketen inklusive Krötengesang.
Dringende Antworten auf wichtige Buzzcocks-Fragen gibt der Rezensent – ganz konsumentenfreundlich gleich am Anfang dieser Besprechung: Nein, Howard Devoto ist nach wie vor unpässlich, wenn es um seinen Wiedereinstieg bei den Buzzcocks geht, der Band, deren erste Aufnahmen aus dem Jahr 1976 so sehr seinen Stempel trugen (nachzuhören auf dem Demo-Album time’S up]. Was Pete Shelley und Steve Diggle (beide Gitarre und Gesang] mit dem Rhythmusgespann Tony Barber und Phil Barker (beide auch schon wieder seit zehn Jahren bei den Buzzcocks) auf die Beine kriegen, kann sich aber allemal hören lassen. Dem Hang zum Ozzyhaften, der Tendenz zur Verheavymetalung widerstand diese zackigste aller Punkbands bis heute mannhaft. Und der Geist von Devoto ist immer noch zugegen: Die Devoto-Shelley-Koproduktion „Lester Sands“, vor siebenundzwanzig Jahren auf besagtem Times up zum ersten Mal erschienen, wurde für alle Freunde originalgetreuer Nachbauten hier noch einmal gut aufgearbeitet. Pete Shelley, der nach Howard Devotos Ausstieg für die klassischen Buzzcocks-Harmonien und die Top-Hits der Bands verantwortlich zeichnete, drückt sowieso ganz ungeniert auf die Tube und landet hier und da etwas, das man im Party-Jargon der siebziger Jahre einen, na ja, Kracher genannt hatte. „Keep On“ heifit eine dieser unvergleichlichen Punkpop-Raketen mit Krötengesang, „Up For The Crack“ eine andere. Steve Shelley hat offenbar alten Hustensaft getrunken. Das macht aber überhaupt nix.