Für ehemalige Pioniere der Sample-Technik und Techno-Beats erscheint es konsequent, sich auf den Chicago-House-Zug zu schwingen – Trittbrettfahrer sind Cabaret Voltaire also sicher nicht. Trotzdem sind Stephen Mallinder und Richard Kirk mit ihren Computern weder überraschend noch kreativ oder innovativ. Ihre Kollegen von New Order beispielsweise sprangen wesentlich früher in den Pool, in dem sich derzeit alles tummelt. Mallinder und Kirk bestechen zwar mit glücklich brabbelnden Sequencern und einer tänzelnden Beatbox. Allzu glatt wirkt aber die Produktion, und ihre Songs sind zu behaglich, zu kandiert. Bezeichnenderweise stammt „Searchin“, das ergreifendste House-Stück auf dieser Platte, vom Chicago-House-Gott Marshall Jefferson, der Cabaret Voltaire zu seinen frühen Einflüssen zählt.