Cat Power

Covers

Domino/GoodToGo (VÖ: 14.1.)

Chan Marshall covert zum dritten Mal Rock- & Pop-Vorlagen, um sie sich zu eigen zu machen.

COVERS ist Cat Powers dritte Cover-Platte, längst ist sie beides: große Songwriterin und einzigartige Interpretin. Was daran liegt, wie eigenwillig sie an diese Vorlagen herangeht. Statt offensichtliche Merkmale zu betonen, spielt sie die Lieder so, wie sie sie hören will. „A Pair Of Brown Eyes“ von den Pogues zum Beispiel ist im Original ein Song, der das Liebesleid eines jungen Mannes den Kriegserfahrungen eines Veteranen gegenüberstellt. Aus dem Dialog entwickelt Chan Marshall einen intimen Monolog, erst ganz am Ende trennen sich ihre zwei Stimmen voneinander: Poesie im Pub! Das trifft auch auf „Here Comes A Regular“ zu, ihrer Version der Ballade eines Trinkers, geschrieben von Paul Westerberg von den Replacements.

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Was sich Marshall auch traut: Lyrics ändern und verknappen. „I Had A Dream Joe“ von Nick Cave fehlen die prallen Metaphern, bei Frank Oceans „Bad Religion“ macht sie aus dem „Allahu akbar“ des Taxifahrers ein „Praise the Lord“, das Gitarrenmotiv hat sie aus ihrem eigenen Schmerzenssong „In Your Face“ übernommen. Es gibt viele solcher Brücken zu ihrem eigenen Werk zu entdecken, was COVERS zu einem Detektivspiel und Doppelalbum macht – denn natürlich muss man beides hören, die Vorlagen und das, was Cat Power daraus macht.

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