Catatonia – Greatest Hits :: GreatestHits WEA

Es gab eine Zeit, da war Cerys Matthews der Inbegriff neuer britischer Weiblichkeit. Eine kantige, markige Schönheit mit rauem walisischem Akzent, Trinkfestigkeit, Kodderschnauze und animalischem Sexappeal. Das machte sie nicht nur zum begehrten Hype-Objekt der Britpresse, sondern auch zum Liebling vieler männlicher Kollegen (etwa Space oder Tom Jones), die gar nicht oft genug mit ihr durch die Clubs, Studios und Bars ziehen konnten. Diese Partytauglichkeit machte Cerys genauso berühmt wie ihre Band. Zumindest auf der Insel, wo sie seit 1992 zu den Figuren im Britpop-Getümmel zählten – auch, wenn sie erst 1996 mit „You’ve Got A Lot To Answer For“ einen kleinen Hit landen konnten. Ein romantischer Midtempo-Song mit wütendem Text und Sixties-Charme, der die Marschrichtung der nächsten vier Jahre und drei Alben vorgab und Catatonia kurzzeitig zu echten Popstars machte. Doch die Unfähigkeit, sich auch in Europa bzw. Amerika zu etablieren, die Finger vom Alkohol zu lassen (Cerys war mehrfach auf Entzug) und schließlich der Versuch, Kunst statt Pop zu machen lauf dem letzten Album PAPERS, SCISSORS AND STONES), führten im Herbst 2001 zur Trennung des Quintetts. Seitdem ist nicht nur Cerys, sondern auch der Rest der Truppe wie vom Erdboden verschluckt. Dabei hatten sie – wie die obligatorischen GREATEST HITS unterstreichen – durchaus das Zeug zu mehr. Songs wie „Mulder And Scully“, das witzige „The Bailad Of Tom Jones“ oder das kesse „Dead From The Waist Down“ sind noch immer großartige Nummern.

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