Cherry Ghost :: Beneath This Burning Shoreline

Heavenly/Cooperative/Universal

Unstillbarer Durst auf Romantik und große Gefühle machen diese nordenglische Popband zu etwas Besonderem.

Den Briten sind Wesenszüge eigen, die man andernorts nicht so richtig versteht. So entwickeln sie in Zeiten des Niedergangs und der Tristesse gerne einen Hang zu Romantik und Trotz und machen daraus Musik, die am Ende alles bunt und hoffnungsvoll erscheinen lässt. Simon Aldred, der Anführer von Cherry Ghost, ist ein Meister dieses Fachs. Mit viel Gefühl für die Situation beschreibt der Musiker aus Bolton im wunderschönen Song „Kissing Strangers“ eine typische Nacht in seiner Heimat: Bars werden leer getrunken, man liegt sich in den Armen, nur der Himmel kennt den Weg. Ohne Rücksicht auf Verluste schmiegen sich Streicher um die Akkorde und lassen alles wie das größte Ding auf Erden erscheinen. The Verve konnten so etwas zu ihren besten Zeiten, Elbow beherrschen das immer noch im Schlaf. Mit diesem Album will Aldred aber noch ein Stück weiter als seine Kollegen gehen. Er hat einige Songs in Rom geschrieben, über denen nun nicht ganz zufällig die Bildhaftigkeit der großen Werke Ennio Morricones schwebt. Und das ist nur eine Facette. In allen Winkeln dieses Albums steckt große Kunst.

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