Chief :: Modern Rituals

Domino/Good To Go

Folkrock mit Bart

Bei Chief stimmen die Eckdaten. Nicht nur die Herkunft aus Kalifornien, nicht nur die Einflüsse aus den 60er-Jahren, sondern auch noch der Zustand der Bärte. Die sind lang, zottelig und passen ganz hervorragend zu dem Jingel-Jangel-Gitarrenpop auf MODERN RITUALS, dem Debütalbum des Quartetts aus Santa Monica. Dort, zwischen Los Angeles und der Pazifikküste, ist offensichtlich gar nichts anderes möglich, als melodieverliebten, hippieseligen Folkrock zu spielen. Zwei Gitarren umspinnen sich auf vielerlei Weise, Bass und Schlagzeug legen einen weichen Teppich in mittelschnellem Tempo, während sich darüber die Stimmen in die Höhe recken und kunstvoll umranken, dass selbst Crosby, Stills, Nash & Young noch einmal zufrieden schnurren würden. Doch es ist ein momentan hartumkämpftes Marktsegment, in dem die Band um den studierten Philosophen Evan Koga noch seine Nische sucht. Die aktuelle Zwischenbilanz: Chief sind nicht so pathetisch wie die Fleet Foxes, nicht so verschroben wie Iron & Wine und nicht so rockig wie My Morning Jacket. Kurz: Chief sind irgendwie nicht richtig herausragend, aber diesen kleinsten gemeinsamen Nenner, den verwalten sie ganz hervorragend.

www.myspace.com/chieftheband

Story S. 31