Cliff Morrison – Limited

Die gute Nachricht zuerst: Jim Morrison wird exhumiert, umgebettet,fortgeschafft. Sein Vertrag mit dem Pariser Gottesacker Pere Lachaise läuft aus – den Verantwortlichen ist’s recht, störte der prominente Gast doch nachhaltig die Ruhe seiner Nachbarn und die Weihe des Ortes. Die Grabsteine von Apollinaire oder Victor Hugo wurden durch ungelenke Graffiti ergänzt („Jim, we love you!“), und zwischen Marcel Proust und Oscar Wilde setzten rosige amerikanische Touristinnen auf der Jagd nach Reliquien den Spaten an. Dieser Spuk ist vorbei. Doch jetzt kommt die schlechte Nachricht, jetzt kommt Cliff! Spliff! Riff! Er will’s wissen, denn er ist Sprößling, Erbverwalter, Inkarnation, Abziehbildchen, Sohnemann des verklärten Poeten. Cliff Morisson jedenfalls stellt sich vor, daß treue Freunde der Doors WEIRD SCENES INSIDE THE GOLDMINE WEIRD SCENES INSIDE THE GOLDMINE sein lassen und zu seinem eigenen Geklumpe die Räucherstäbchen entzünden. Geklumpe, jawoll, denn anderes bot weder das Debüt KNOW PEAKING, noch der vorliegende Aufguß vom Aufguß eines Aufgusses. Bedeutungsschwanger grummert sich Cliff, die Stimme studiotechnisch in die Nähe des Daddys runtergepitcht, durch Harmlosigkeiten aus stolpernden Drums, schmierenden Orgeln und ziellosen Gitarren. Dabei geht er mit dem brennenden Ehrgeiz eines BWL-Studenten zur Sache, der das Autohaus des Vaters zum Schrottplatz herunterwirtschaftet. Wem’s gefällt,der möge sich damit ans Grab setzen und warten, bis der Bagger kommt.