Closer Musik – After Love

Mit ihren Auftritten in den angesagten Clubs der Republik haben Matias Aguayo und Dirk Leyers schon ein kleines Wunder vollbracht: Bring mal einen Haufen verwöhnter Clubgänger irgendwann in den frühen Morgenstunden dazu, mit offenem Mund auf die Bühne zu starren. Da stehen dann zwei Jungs, Typ schüchterne Gymnasiasten, und flüstern dir ein paar Endgültigkeiten zu. Das ist allerhand für ein Electro-Duo. Bei Closer Musik geht es nicht zuletzt um die Wiedereinführung des Sängers im Wohnzimmer-Techno-Komplex. Die acht Tracks auf AFTER LOVE sind Aguayo und Leyers wunderbar intim geraten: Drum-Machine, Analog-Synthesizer, und irgendwo aus den Beats schält sich plötzlich, wenn du schon gar nicht mehr damit rechnest, die Stimme von Matias Aguayo heraus. Die elektronische Tanzmusik hatte schon andere große Vokalisten, Aguayo setzt auf AFTER LOVE nur kurze Referenzpunkte (Jamie Lidell/ Super_Collider oder Alan Vega/Suicide) und verschwindet dann wieder wie in einem Spiegelkabinett. „Ride me baby, ride me, make me feel, ride me baby, make me real.“ After Love Is Before Love. Oder: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, wie ein beliebtes deutsches Sprichwort sagt. „Get Closer“ haucht Matias Aguayo ganz zu Beginn des Albums.

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