Das Musikhörbuch von Ströer Bros.

Einer der größten Konstruktionsfehler des menschlichen Organismus ist, dass man zwar die Augen vor dem Elend der Welt verschließen kann, nicht aber die Ohren. Lärm, Krach und magmatische Dauerergießungen von schlechter, böser, gemeiner Populärmusik können daher ungehindert ins Gehirn vordringen und den Menschen mittels Dauereinwirkung in einen gequält zappelnden Idioten verwandeln. Da es außerhalb sündteurer und rarer Isolierräume auf dem Planeten Erde keinen Ort mehr gibt, der nicht von künstlichem Menschengeräusch zugemüllt wäre, ist es, zumindest was Musik angeht, unerlässlich, das Hören zu lernen, damit nicht alles links rein und rechts wieder hinausgeht, ohne mehr zu hinterlassen als milde Migräne. Ernst und Hans P. Ströer, als Komponisten, Arrangeure, Musiker und Produzenten seit einem Vierteljahrhundert selbst mit Geräuschausstoß beschäftigt, geben eine sehr pädagogische, aber leicht verständliche Einweisung in den „aktiven Musikgenuss“, bei deren Lektüre man kaum bemerkt, dass man nebenbei eine ganze Menge Kenntnisse über Theorie und Historie vermittelt bekommt. Das Buch zeugt von nahezu unerschöpflichen Kenntnissen, die es bisweilen etwas arg akribisch und betulich, insgesamt aber höchst förderlich vermittelt. Einziger Nachteil ist besagte Betulichkeit, die sich auch in den Musikbeispielen niederschlägt; indes sind Grenzen bekanntlich dafür gedacht, sie zu überschreiten.

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