Das Relikt :: USA 1996, Regie: Peter Hyams Mit: Penelope Ann Miller, Tom Sizemore, james Whitmore

Keiner soll behaupten, er sei nicht gewarnt worden. Wer seinen Hunger auf Filmmonster aber dennoch gestillt sehen will, bevor „Die verlorene Welt – Jurassic Park 2“ und „Alien Resurrection“ später in diesem Jahr zum Duell antreten, der kann sich „Das Relikt“ als Appetithäppchen zwischendurch schon einmal gönnen. Aber Achtung: Eine gewisse Liebe zu 50er-Jahre-Trash-Filmen wie „Formicula“ oder „Tarantula“ muß man schon mitbringen, um seinen Spaß an „Das Relikt“ zu haben – die Handlungslöcher in dieser Story über eine südamrikanische Gottheit, die in Monstergestalt durch das Museum für Naturgeschichte in Chicago wildert, sind größer als die Fußstapfen des Tyrannosaurus in „Jurassic Park“. Vielleicht ist es aber auch egal zu erfahren, wie ein brasilianisches (Geister-)Frachtschiff im Lake Michigan landet. In „Independence Day“ hat sich ja auch niemand daran gestoßen, daß es Jeff Goldblum mit seinem Apple-Laptop ohne weiteres gelang, einen Virus in den Zentralcomputer der Aliens zu pflanzen. Hauptsache, das Monster ist da, wo es hingehört. Der Rest ist „Der weiße Hai“ pur: Wer nicht auf die Warnungen von Penelope Ann Miller als Biologin und Tom Sizemore als abergläubigem Cop hören will, muß bei einer großen Gala im Museum fühlen: Wenn in der letzten halben Stunde die Hölle losbricht und das – Giger-inspirierte -Monster in seiner computergenerierten Pracht den Schauspielern die Schau stiehlt, ist „Das Relikt“ unschuldiger, blutiger Horrorspaß – eine Art naher Verwandter von „Species“, aber leider ohne Natasha Henstridge.