Dave Matthews Band – Everyday :: Gute Unterhaltung

Fetter und vor allem kompakter als bisher klingen die zwölf Tracks auf Everyday. Kein Song erreicht fünf Minuten Länge, ausufernde Soli sind passe, und über weite Strecken hören wir statt der treibenden Akustik-Klampfen eine tiefergestimmte Bariton-E-Gitarre. All das ist das Verdienst von Produzent Glen Ballard (Alanis Morissette), der Dave Matthews aus einer künstlerischen Krise geholt hat. Anfang 2000 quälte sich der pummelige Musiker in einem Kellerstudio im heimatlichen Charlottesville, Virginia, mit den ersten Wehen einer Geburt, die die bis dato schwerste in seinem Künstlerleben werden sollte: Niedergedrückt von schweren Depressionen spielte er sechs Monate lang triste Psycho-Demos ein, bis die Plattenfirma intervenierte. RCA schickte Matthews mit der Anweisung nach LA, mit Ballard von vorne anzufangen. Obwohl der Künstler diese Vorgehensweise zunächst als „Zumutung“ empfand, schaffte es sein Produzent innerhalb nur eines Tages, sämtliche Blockaden zu lösen und Matthews zum Funktionieren zu bringen. In kurzer Zeit entstand das vierte DMB-Album, das die üblichen „klugen“ Wortspielchen enthält (aus „watch them fadin‘ away“ wird „watch them Faye Dunaway“, „When The World Ends“) und Matthews mit 50 Minuten intelligenter, geballter Radiotauglichkeit zurück ins Gespräch bringen wird.

www.davematthewsband.com