David Bowie

The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars – 40th Anniversary Edition

EMI

Glamrock: David Bowies Durchbruchswerk feiert seinen 40. Geburtstag

1972 hatte David Bowie einiges vorzuweisen: Fünf Plattenfirmen, vier Alben und diverse Singles in acht Jahren kündeten von der Vielseitigkeit des britischen Sängers. Der hatte 1969 mit der Astronauten-Dramödie „Space Oddity“ um Major Tom einen mittleren Hit gelandet, aber der internationale Durchbruch ließ auf sich warten. Rund ums Weltall und eventuelle extraterrestrische Bewohner kreist auch das Konzept zu dem Album, das ihm dann den Erfolg brachte: The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars. Das von Ken Scott mit David Bowie coproduzierte Werk erzählt die Story des Außerirdischen Ziggy Stardust, der sich auf Erden als übergroße Rockgröße geriert, für die Menschheit aber schlechte Nachrichten hat: Nur noch fünf Jahre bleiben bis zum Weltuntergang. Dass der Eskapismus aus Science Fiction und Rock-Mythologie beim Zuhörer auch garantiert offene Türen einrannte, dafür sorgte der von Gitarrist Mick Ronson in herrlich fantasievolle Arrangements eingebettete eklektische Stil Bowies: „Five Years“ und „Rock’n’Roll Suicide“ bedienen sich beim französischen Chanson. Massiv von The Velvet Underground beeinflusst sind die Quasi-Punk-Vorläufer „Hang On To Yourself“, „Star“ und „Suffragette City“. Der Pop-Ohrwurm „Starman“ ließ sich hörbar von Judy Garlands „Somewhere Over The Rainbow“ und Blue Minks „Melting Pot“ inspirieren. Marc Bolans Aufstieg zum König der Glam-Bewegung steht beim balladesken „Lady Stardust“ im Fokus. „Moonage Daydream“ präsentiert sich als psychedelischer Space-Trip. „Ziggy Stardust“ profitiert einmal mehr von der Arrangierkunst Ronsons, der in der Lage war, aus einer biederen Folk-Ode eine majestätische Hymne zu zaubern. Mögen sämtliche Songs inklusive des Ron-Davies-Covers „It Ain’t Easy“ auch 1-A-Ware sein, verdankt der Londoner Szeneveteran seinen internationalen Durchbruch doch noch einigen anderen Faktoren: Mit rostroter Eichhörnchenfrisur, Tonnen von Make-up, von Hofdesigner Freddie Buretti maßgeschneiderten Fantasieroben sowie der bei dem Pantomimen und Schauspieler Lindsay Kemp erlernten Theatralik schlüpfte Bowie in die Rolle des „Ziggy Stardust“. Zum 40-jährigen Jubiläum wurde das Album auf den aktuellen Soundstand gebracht, die CD aber bleibt ohne Bonustracks. Vier unveröffentlichte Songs sowie das jeweils komplette Original im 2012er- und 2003er-Mix finden sich nur auf einer der limitierten Vinyl-Ausgabe beiliegenden Audio-DVD.