Wer in der Musikszene annährend 20 Jahre durchhält, der hat erst einmal Respekt verdient. David Carretta zählte zusammen mit DJ Hell in den 90ern zu den wichtigsten Protagonisten der Electroclash-Welle. Mit RODEO DISCO legt der Produzent sein drittes Album vor, auf dem er sich geschickt zwischen Techno und Italo-Disco bewegt. Anklänge an die „goldenen Zeiten“ des Electroclash gibt es auf den zehn Songs kaum noch, auch wenn man manchmal das Gefühl nicht los wird, früher habe Carretta inspirierter geklungen. Viele Sound-Elemente und Beats kommen einem hinlänglich bekannt vor. Bei Tracks wie „New Love“ oder „Planet Research“, die für sich genommen perfekt funktionieren, vermisst man die Überraschungsmomente, die 2009 einfach vorhanden sein müssen, damit man nicht im großen Mittelfeld landet. Davon gibt es auf diesem Album definitiv leider zu wenig. David Carretta hegt nach wie vor eine Vorliebe für düstere Elektronik-Klänge, versetzt mit dezenten New-Wave-Anklängen, und weiß die auch durchaus spannend in Szene zu setzen. Doch spätestens nach dem sechsten Track, der ungefähr nach dem gleichen Strickmuster aufgebaut ist, stellen sich Ermüdungserscheinungen ein.

VÖ: 13. März

www.davidcarretta.com