David Lee Roth :: A Little Ain’t Enough (WEA)

An diesem Album des Rock-Komikers wird sich anfangs so mancher Kenner die Zähne ausbeißen oder gar die Finger verbrennen. Denn der große Diamond Dave deutet mit seiner von Grund auf renovierten Band endlich die Zeichen der Zeit und legt sich ausschließlich auf einen Stil fest. Schluß ist mit Bar-Blues und Jazz-Attitüden wie noch auf SKYSCRAPER. Die neue Crew mit den Gitarristen Jason Becker und Steve Hunter (von Lou Reed und Alice Cooper) liebt eher die geschmeidigen Hooks aus dem Fundus des chartsgerechten Heavy Rocks. Und der wühlt sich vom ersten Song an in die Muscheln. So diszipliniert, trocken und ohne jeden Schenker, pardon: Schlenker, hat man David und seine Bande jedenfalls noch nie erlebt. Geschickt flicht er diverse Partikel aus der ZZ Top- und Van Halen-Kiste ein, garniert das Ganze mit atmospärischem Gebläse („Shoot It“) und farbigen Keyboards. Am Ende aber bleibt er doch der Liberace des Rock ’n‘ Roll.