Die Antwoord

Mount Ninji And Da Nice Time Kid

Zef Records/Rough Trade

Eine Prise Genie und sehr viel Wahnsinn bei der Rap-Band aus Südafrika.

Als es „Enter The Ninja“ 2009 sogar ins Programm von Radiosendern schaffte, die schon ganz andere Sachen für „das Beste von heute“ gehalten haben, war das durchaus eine kleine Revolution. Eine schrill singende zierliche Blondine, die aussah wie eine Manga-Figur, dazu eine Art Eminem mit Afrikaans-Akzent? Wer Die Antwoord für einen Witz hielt, konnte beherzt darüber lachen. Und wer sie ernst nahm, kam seither immer wieder auf seine Kosten, denn eins darf man nicht vergessen: Selbst wenn man all den pubertären Humor, die fragwürdige Ästhetik, die schiefen Stimmen abzieht, bleibt erstaunlich oft noch ein verwertbarer Song übrig, irgendwo auf halber Strecke zwischen Death Grips und Scooter. Man konnte viel über diese Band behaupten, aber sie langweilig finden, das konnte man nicht.

Mit MOUNT NINJI AND DA NICE TIME KID ändert sich das. Für Die Antwoord beginnt auf diesem Album die Ära, in der der Witz endgültig auserzählt ist. Einst kehrten sie dem Label Interscope den Rücken, weil sie nicht konventioneller klingen wollten, jetzt tun sie genau das, und besonders gut steht es ihnen nicht. Neben dem üblichen Technogeballer in „Banana Brain“ hören wir eine Reihe egaler HipHop-Songs wie „Shit Just Got Real“, die harmloser nicht sein könnten. Trotzdem: Wer der Band zu diesem Zeitpunkt schon verfallen ist, wird es auch bleiben. Daran kann selbst das unhörbar peinliche Jack-Black-Feature auf „Rats Rule“ nichts ändern.