Die Braut haut ins Auge – Was nehm ich mit?
Riot-Girls wollten sie nie sein – und sind es zum Glück auch mit WAS NEHM ICH MIT? nicht geworden. Die Braut hat andere Qualitäten als einfach nur Dreinzuschlagen, was nicht heißt, daß sie nicht das eine oder andere Veilchen hinterläßt. Mit einer neuen Gitarristin ist die zweite CD der Hamburger Frauenband zu einem wunderschönen Stück Gitarren-Pop geworden, das dank Produzent und Ex-Rattle Frank Dostal seine knorrigen Beat-Wurzeln nicht verleugnet. Kein Stück ist mehr als vier Minuten lang, jedes vorsichtige Punkriff wird sogleich von einer lustigen Kirmesorgel niedergeknutscht. Toll im Chor können sie singen, die vier Bräute, und richtig schmissig Twang-Gitarre spielen. Wer nun die Braut ärgern will, kann behaupten, sie sei nur die Subversiv-Version von Lucilectric – doch damit wäre ihr sehr Unrecht getan. Die Texte sind zum Verlieben, die Songs schrullig arrangiert. Am Schluß steht eine Liebeserklärung an die Schellack-Platte. So wundersam wie die ganze CD.
Mehr News und Stories