Die Wilde Jagd

Haut

Bureau B/Indigo (VÖ: 17.4.)

Kosmische Musik aus dem Wald der verzauberten Pilze.

Noch vor einigen Jahren wäre es beinahe unvorstellbar gewesen, dass ein deutsches Projekt eine so deutlich vom Krautrock beeinflusste Musik spielt. Acts wie Neu! oder Tangerine Dream waren eine Sache für ein paar deutsche Nerds, geliebt und immer wieder neu entdeckt wurden diese Acts in den USA und Großbritannien, unvergessen der Moment, als David Bowie 1997 das verdutzte „Wetten, dass…?“-Publikum in der Halle Münsterland fragte, ob dieses Harmonia oder Neu! kenne – und sich eine einzige Person meldete.

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Seitdem ist viel geschehen: Labels wie Herbert Grönemeyers Grönland oder Bureau B. wiederveröffent­lichen alte Aufnahmen, bauen damit eine Rampe für neue Projekte wie Die Wilde Jagd. Dahinter stecken der Produzent und Musiker Sebastian Lee Philipp und Schlagzeuger Ran Levari, 2018 machten die beiden mit dem clever betitelten Album UHRWALD ORANGE auf sich aufmerksam, nun erscheint HAUT, ein komplexer kosmischer Trip, eingeteilt in vier lange Stücke.

https://www.youtube.com/watch?v=5Z4vyngkR8s

Während der „Empfang“ mystisch, abstrakt und elektronisch klingt, ist „Himmelfahrt“ so was wie der Hit: Gitarre, Gesang, indische Rhythmen, Urwaldgeräusche – ein Sound wie von Kante, wenn die nicht ans Theater gegangen wären, sondern ins Zelt der Hellseherin. „Gondel“ fokussiert sich wieder auf die Soundästhetik, die klinisch sauberen Klanganordnungen von Pantha Du Prince sind nicht weit entfernt. Das abschließende „Sankt Damin“ verbindet schließlich alle Elemente des Albums: verzauberte Musik, mit pochenden Herzen, allerlei Geklingel, Keyboards, die Tiergeräusche imitieren, und eine Stimme, die tatsächlich „Simsalabim“ singt.

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