Glitterhouse/Indigo

Alternative-Rocker formulieren Songskizzen des verstorbenen Jeffrey Lee Pierce aus.

Die Idee für diese Compilation liegt Jahre zurück. Irgendwann Mitte der 00er-Jahre fand Tony Chmelik alias Cypress Grove auf seinem Dachboden eine Kassette mit der Aufschrift „JLP Songs“. Darauf waren vergessene Demo-Aufnahmen, die Chmelik zusammen mit Jeffrey Lee Pierce, dem Kopf von The Gun Club, in seinem Wohnzimmer einspielte. Das war während Pierces Zeit in London, in der die beiden das Blues-Album Ramblin‘ Jeffrey Lee herausbrachten. Diese Skizzen und Fragmente hatten eine lausige, nicht veröffentlichungstaugliche Tonqualität. Aber als Basis für eine Hommage an Pierce, der 1996 mit 37 Jahren an den Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch starb, waren sie ein Glücksfall. Also kontaktierte Chmelik Musiker im Geiste von Pierce, brachte sie zusammen und das Album We Are Only Riders (2010) mit Beiträgen von Nick Cave, Debbie Harry, Lydia Lunch, Mark Lanegan & Isobel Campbell und Mick Harvey auf den Weg. Nun setzt sich die Geschichte fort, denn durch das erste Album erinnerten sich Freunde aus dem Umfeld von Pierce an weitere Aufnahmen, mal nur Ansätze zu Songs, mal fertige Gitarrenspuren. Zudem tauchten Texte ohne Musik auf, die mit Musik ohne Text kombiniert wurde, wie das von Barry Adamson gesungene „I Wanna Be You“ und „The Brink“ mit Lydia Lunch. Auf The Journey Is Long tauchen die oben erwähnten Namen wieder auf. Neu dazu kommen u.a. Hugo Race, Tav Falco und Steve Wynn. Die Freiheit, die die oft vagen Songideen lassen, nutzt niemand zur Selbstdarstellung. Immer hat man das Gefühl, dass hier mit Indie-Blues-Rock als rotem Faden zu Ende gedacht wird, was nie beendet werden konnte. Teil III ist in Arbeit.

Key Tracks: „Roses’s Blues“, „Book Of Love“, „The Breaking Hands“