DMX – Grand Champ

Auf dem Cover starrt ein Pitbull nicht sehr appetitlich in die Linse. Damit will Earl „DMX“ Simmons natürlich veranschaulichen, wer im HipHop am lautesten bellen Ikann. Nimmt man das aufgescheuchte „Where The Hood At“ zum Maßstab, darf er diesen Anspruch ruhig erheben. Völlig von der Leine ist er in „Fuck Y’All“, wo sich Injurien und ein Ben-E.-King-Sample fies ins Bewusstsein bohren. Aber diese Platte erweist sich in ihrer gesamten Länge dann doch nicht als Amoklauf. Allein schon die vielen Ladys, die DMX hier als Gäste ihre Aufwartung machen, wirken diesem Eindruck entgegen. Syleena Johnson bringt sich im feinen „Untouchable“ noch mit der vollen Wucht ihrer Seele ein. An der Seite von Monica wird der Rap-Kläffer jedoch ganz zahm. Das ist schon alles schön und gut. Aber wiederum nicht so weltbewegend, wie man es von einem wahren Champion erwartet hat. DMX zieht eine abgezockte Personalityshow ab, redet sich manchmal passabel in Rage, doch im Vergleich zu Stücken wie „Who We Be“ vom großartigen Vorgängeralbum the great Depression ist wenig da, das totalen Respekt einflößt. Noch nicht einmal der blöde Köter auf dem Cover.