Doldrums

Lesser Evil

Souterrain Transmissions/Rough Trade 22.2.

Der kanadische Produzent und DJ Airick Woodhead stellt die Idee des Dream Pop erfolgreich in die diversen Club-Kontexte.

Schnell mal auf der Homepage des „Europäischen Segel-Informationssystems“ nachgeschlagen: Doldrums sind ein  Gebiet schwacher, veränderlicher Winde und häufiger Windstillen am Äquator. Womit wir ganz und gar nicht beim gleichnamigen Projekt des kanadischen Produzenten und DJs Airick Woodhead wären. Woodhead bereist mit seinen Soundinstallationen europäische Clubs und amerikanische Tanzarenen, er trat schon auf Festivals wie South By South­west in Austin, Texas, und Pop Montreal

auf und tourte mit Bands wie Purity Ring, Grimes und dem Unknown Mortal Orchestra. Das Wort Doldrums wird hier zum Synonym für Improvisation und Veränderung, und Strecken, die still sind, muss man auf LESSER EVIL schon suchen. In den elf Tracks des Albums entwickelt Woodhead halluzinatorische Sample-Dance-Jams mit reichlich effeminiertem Singsang, die die Idee des Dream Pop in den Club-Kontext stellen. Besser noch: in die diversen Kontexte, die die hoch spezialisierte Clubkultur so kennt – Tropicalia, Chillwave, Indie-Disco, Daphni-House, Analog-Elektro-Keller und viele mehr. Hinweis für die Segel-Community: ein leicht windschiefes Stück aus dem Bord-Bed­room ist dann doch noch drauf auf LESSER EVIL („Lost In Everyone“).