Doves – Kingdom Of Rust
Kunst ist in ihrer Vollendung das Mittlere, sagt Aristoteles. Und der hat sich dazu sicher ein, zwei Gedanken gemacht. Alles, was einen Wert darstellt, kann durch Übermaß oder Enthaltung zerstört werden. Dovcs beherzigen diese Lehre von der goldenen Mitte auch auf ihrem vierten Album. Wie gewohnt gelingt ihnen der Ausgleich zwischen Transzendentalem und Handfestem: Spacemen-3-Hypnosen wie „Jetstream“ halten sich mit derbem 60s-Stomp („House Of Mirrors“) die Waage. Sogar der obligatorisch von der Regel abweichen müssende Riffsturm, der das gefühlvolle „10:03“ plötzlich durchbricht, legt sich gegen Ende des Stücks wieder. Eine Methodik und eine Dramaturgie, die die Biografie der Band widerspiegeln: Um nach zwei jeweils für einen Mercury Music Prize nominierten Nummer-eins-Alben dem Snobismus abhold zu bleiben, verbrachte sie die letzten beiden Jahre in der Abgeschiedenheit einer zum Studio umfunktionierten Farm in der nordwestenglischen Grafschaft Cheshire. Regie führten die mit der Produktion Doves-typischer, großflächiger Sounds vertrauten Dan Austin (I Like Trains) und John Leckie (The Stone Roses, The Verve). Diese Band kann ihre Fans wohl einfach nicht enttäuschen.
VÖ: 3. 4.
www.doves.net
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