Eberhard Schoener – The Sound Of Derrick
In seinem tiefgründigen Meisterwerk „Derrick und ich“ wird Horst Tappert endlich, auf Seite 188 nämlich, grundsätzlich. „Es steht“, heißt es da, „einem Kriminalbeamten nicht zu, bei seiner Arbeit tiefsinnige, philosophische Betrachtungen anzustellen.“ Geschenkt, Horst. Andererseits stellt sich die Frage, ob es einem Polizisten zusteht, seine Arbeit im tiefen Tal der Tränensäcke ständig von Musik untermalen zu lassen. Und zwar so viel und so oft und so ausgiebig, daß der Haus- und Hofkomponist Eberhard Schoener mit THE SOUND OF DERRICK nunmehr ein Album auf den darbenden Markt werfen kann, das ganz dem Schaffen des deutschesten aller deutschen Kultbullen gewidmet ist. Schoener, der früher mal so furchtbar gern Teil der deutschen elektronischen Avantgarde gewesen wäre, schafft dramatische Kompositionen, die so wunderbar zur melancholischen Grundstimmung der Krimis passen wie obergäriges Bier zu Krautnudeln und Kristallschälchen zur Nußbaumschrankwand. Vor allem die Instrumentals „Anna Lakowksi“,“Rickes trauriger Nachbar“ oder „Gegenüberstellung“ haben’s in ihrer bedeutungsschwangeren Tiefdeutigkeit fatal in sich. Als Kuriosum ist dieses Album ein recht trefflich Dingelchen, für Fans-Sting, Gianna Nannini und Helen „werwardasnoch“ Schneider sind übrigens mit dabei – sowieso ein Muß. Harry, hol schon mal den Wagen.
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