Eberhard Schoener – Trance-Formation

Der Titel des Albums verspricht nicht zuviel: die Platte setzt sich musikalisch mit Trance-Erfahrungen auseinander, die Eberhard Schoener in Südostasien gesammelt hat und auf deutsche Kultriten zu übertragen versucht. Dabei greift er auf die Gregorianik zurück („Falling in Trance“), läßt Rock-Elemente sprechen („Frame of Mind“ und „Signs Of Emotion“ mit einer wunderschönen Gitarre von Andy Summers) und verfremdet die hypnotischen Kompositionen zudem elektronisch („Shape Of Things To Come“ und das geheimnisvolle „Trance-Formation“).

Anders als die meisten deutschen und auch ausländischen Elektroniker scheut Schoener nicht vor gewagten Klangkompositionen und Stilkonfrontationen zurück, stellt eine Verbindung aus klassischen und trivialen Elementen her, exotisch und vertraut zugleich. Da werden stellenweise unbewußte Ängste geweckt, droht dämonische Schwermütigkeit, Aufruhr, was sich in der Sekunde aber in tänzerische Unbeschwertheit auflöst. Das pulsierende Klopfen des Synthesizers bestimmt wie ein organisches Ein- und Ausatmen Struktur und Dramaturgie.

Wie alle Platten von Schoener läßt sich auch diese keiner musikalischen Kategorie zuordnen, ist daher ein zeitloses Meditationswerk: unprätentiös, avantgardistisch und unterhaltsam zugleich.