Experten rätseln schon zweidreiviertel Alben lang: Woher stammt dieser ne bulöse Unterwassersound, in dem Echoboy alias I Richard Warren poppige Refrains und elektronisches Zucken zusammenführt? Das Info zu VOLUME 2 gibt zumindest einen entscheidenden Hinweis: Warren fand seine musikalische Sprache im Heimstudio unter dem Friseursalon der Mutter – wahrscheinlich spielte dabei dieses Unding von Trockenhaube eine wichtige Rolle. Genauso wie dieses futuristische Halb-Ei den Kopf umschließt und Geist und Sinn der darunter Sitzenden der Umwelt entzieht, führt Echoboy seine Hörer mit anschmiegsamen Klängen heraus aus der gewohnten Umgebung. Dabei bleibt der Kopf stets watteweich umschlossen und nimmt immer nur gedämpft wahr, wie Echoboy mit tieftraurigen Instrumentals einen modernen Techno-Blues seufzt, wie er eine beklemmende musikalische Utopie entwirft, die in ihrer melancholischen Kühle ein einzigartiges Faszinosum darstellt.

-* www.echoboy.com