Ry Cooders Projekt mit dem Buena Vista Social Club löste weltweit einen wahren Latin-Boom aus. Seither vergeht kein Monat, in dem nicht mindestens ein Album von der Tabak- und Zuckerrohrinsel in unseren Breitengraden herausgegeben wird. Dabei handelt es sich im Normalfall um Veröffentlichungen mit traditioneller Folklore oder Cuban Jazz in der Nachfolge von Mario Bauza.Tito Puente bzw. Cal Tjader. Daß man im Lande Fidel Castros jedoch auch etwas von aktuellen Sounds versteht, stellt Edesio auf seiner neuen Platte unter Beweis. Der ausgebildete Komponist und sein Musikerclan verbinden überlieferte Formen ihrer Heimat mit Klangmitteln von heute. So gehen etwa im „Requiem Del Barrio“ Rap-Reime, HipHop-Drums und gepfefferte mittelamerikanische Bläserspots bestens zusammen. Bei „Tu No Puedes Dejarme“ treffen eine gestopfte Jazztrompete in Miles Davis-Manier, Latin-Trommeln und klassische Rede-und-Antwort-Gesange aufeinander. Und der Remix des deutschen House-DJs Boris Dlugosch von „Blen Blen“ vereint moderne Dancebeats mit typisch kubanischen Akkordfolgen.