Eloy – Inside; Floating; Power And The Passion
Sie waren die Prügelknaben des Krautrock. Im Ernst: Keine andere deutsche Band bekam so viel auf die Mütze wie Eloy. Nach ihrem katastrophalen Debütalbum heuerten Frank Bornemann und Co. 1972 bei Harvest an, dem progressiven Label unter dem Dach der EMI Electrola. Die macht das Eloy-CEuvre jetzt peu ä peu der Nachwelt zugänglich, remastered und mit Bonustracks aufgepeppt. Dass die, die Nachwelt nämlich, auf bleischweren Progrock „Made in Germany“ gewartet hat und auf krude, in peinlichem Mittelstufen-Englisch vorgetragene Texte, die in jedes Fettnäpfchen von hier bis Atlantis latschen, soll glauben, wer will. Doch seien wir fair: Es geht hier um die 70er Jahre, da war solches angesagt und Frank Bornemanns epische Ergüsse auch nicht klebriger als die von, sagen wir mal, Grobschnitt, Jane oder Novalis. Drum genug der Häme und zur Sache: INSIDE3, Eloy-Opus Nummer. 2, klingt recht knackig, das 17-minütige „Land Of No Body“ verdankt Deep Purples „Child In Time“ einiges, der Titeltrack tönt famos,“Future City“ nach JethroTull, der Rest nach Yes und Pink Floyd, die beigefügte Single „Daybreak/On The Road“ unerheblich. Letzteres gilt erst recht für das Album FLOATING 2 das sinnfrei-mäandernde Kiffer-Mucke bietet, „Castle In The Air“ genannt oder „The Light From Deep Darkness“ und exakt so klingend. Aber so richtig schauderhaft sind drei hier erstmals veröffentlichte Live-Mitschnitte in ultramieser Bootleg- Qualität, Malustracks sozusagen. Verglichen damit nimmt sich sogar das prätentiöse Folgewerk POWER AND THE PASSION 2 samt bescheidenem Bonus (ein Remix von „The Beils Of Notre Dame“) wie ein musikalischer Quantensprung aus. Wohl der Mittelalter-Moritat wegen, die das Album zum Konzeptwerk adelt, fand die Story von Jamie und Jeanne, erzählt zu sinfonisch-schwerblütigem Teutonen-Rock, reißenden Absatz. Und Eloy? Neid. Streit. Schluss. Aus. Aber nicht lange – and a new day will DAWN. Fortsetzung folgt.
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