Eminem :: Recovery

Aftermath/Interscope/Universal

Recovered: Das weiße Rapwunder zeigt der Konkurrenz, was eine Harke ist.

Dem Rückfall folgt die Erholungsphase. Aber man sollte es mit der Diktion des Derwischs aus Detroit nicht zu wörtlich nehmen. Mit einer entspannten Angelegenheit hat man es hier ganz und gar nicht zu tun. Im Gegenteil: Eminem legt los wie ein Besessener. In „Cold Wind Blows“ drischt er Fäkalvokabeln mit der Präzision des Führenden in der Homerun-Statistik heraus. Böser waren selbst N.W.A. zu ihren glorreichen Zeiten kaum. Richtig so. Dieser Reimer wirkt einfach immer dann besonders überzeugend, wenn er sich von seiner animalischen und menschenverachtenden Seite zeigt. Deshalb ist man nach dem durchwachsenen Vorgänger RELAPSE dieses Mal sofort voll auf seiner Seite. Andererseits darf man auch nicht denken, dass Eminems Siebte der blanke Amoklauf ist. Zwischendurch schimmert schon Feinjustierung durch, wenn ziemlich bekannte Persönlichkeiten (Rihanna, die tatsächlich singt: „Just gonna stand there and watch me burn / That’s alright because I like the way it hurts / Just gonna stand there and hit me right / That’s alright because I love the way you lie“) und nicht ganz so prominente Damen (Liz Rodrigues) Laut geben. Der Virtuosität tun Samples von Black Sabbath und Haddaway (ja, der Haddaway! 90er-Revival – das habt ihr nun davon!) keinen Abbruch. Eminem ist wieder voll da und feiert die White-Trash-Party seines Lebens. Seid dabei!

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