Enya

Das zweite Album der rehäugigen Irin bietet ähnlich wie dos Debüt WATERMARK sanfte, melancholische und gefühlsschwangere Klanggemälde. Als Gegenpol zum tosenden Weltenlärm aus Krieg und Krisen bastelt diese Frau beharrlich an einer Musik, die sie selbst als .eine Möglichkeit, alltäglichen Sorgen und Ängsten zu begegnen*, definiert. Über schmachtenden Klaviermelodien schwebt ihre leise, zorte Engelsstimme. Synthesizersounds ziehen vorbei wie mystische Nebelschleier — ein ständiges Kommen und Gehen von großen Emotionen, intime Spiegelbilder der extrem gefühligen Enya-Seele. Nach einer ausgedehnten Weltreise ist ihr Blick für Kuttur und Tradition der eigenen Heimat geschärft. Zwei Songs singt sie denn auch in ihrer gälischen Muttersprache. Und das programmatische ,How Can I Keep From Singing“ ist ein steinalter Folksong von der grünen Insel. Nur die ausgekoppelte Single .Caribbean Blue“ besitzt ein wenig Rhythmus. Der angedeutete Walzerbeat sorgt für frischen Wind auf einer Platte, die insgesamt sehr erholsam weil ruhig ausgefallen ist.