Exit Music:The Radiohead Story :: Mac Randall. Omnibus Press. Encl. 201 Seiten. 13,95 Engl. Pfund

Von Mac Randall

OMNIBUS PRESS. ENCL. 201 SEITEN. 13,95 ENGL. PFUND

Es ist schon erstaunlich: Vielen gilt Radiohead als (neben Oasis und Blur natürlich) wichtigste britische Band der 90er Jahre, und doch reichen die Finger beider Hände, um die Artikel abzuzählen,die hierzulande in ernst zu nehmenden Publikationen über Thom Yorke und Co. erschienen sind. Was natürlich auch damit zu tun hat, dass sich die Herrschaften aus Oxford sehr gern als notorische Schweiger und/oder unterkühlte Langweiler präsentieren. „Let our music do the talking.“ Da wundert es dann auch niemanden, dass die Radioköpfe der Biografie des amerikanischen Journalisten Mac Randall die Autorisierung und, abgesehen von ein paar Interviews.jegliche weitere Mitarbeit verweigerten. Dass der Autor nun ohne Unterlass mit Zitaten aus Music Mags von 0 bis Mojo, von New Musical Express bis Melody Maker sowie aus ausgesuchten Tageszeitungen arbeiten muss, mag anfangs befremdlich wirken, erweist sich aber zumindest zeitweise als recht erhellend. Randall nähert sich seinem Stoff mit der gebotenen formalen Sorgfalt (Quellennachweise, Fußnoten) undbei aller Sympathie -inhaltlichen Distanz, kommt aber zu selten über „the diary of a rock ’n’roll band in the making“ hinaus. Was nicht sein Fehler ist, denn schließlich sind Radiohead „Creep“ und dem zu Recht umjubelten „OK Computer“ zum Trotz eben dieses: eine vielversprechende Band, die drei Alben veröffentlicht hat und im Oktober ihr viertes auf den Markt bringen wird. Mehr nicht. Und nach der x-ten Biografie-Lektüre kennt man Generve und Glücksmomente im Studio, auf Tour oder privatim zur Genüge. Radiohead bieten da wenig Neues (was Thom Yorke vermutlich auch herzlich egal ist), aber manch Nachdenkenswertes:“We can’t do anything exactly right. But that’s what makes our own sound“, sagt Ed O’Brien einmal in entwaffnender Offenheit. Ansonsten: ganz nette Anekdoten, treffliche Analysen des gesammelten Platten-Outputs, macht unterm Strich einen recht passablen Karriereüberblick. Fans werden glücklich sein.