Faces – Snakes And Ladders

Rüder Blues-Rock, ein charismatischer Leadsänger, literweise Alkohol und jede Menge Spaß sind der Stoff, aus dem vor rund 30 Jahren Band-Träume geboren wurden. Doch leider klangen die Faces-Konzerte mitunter erschreckend schlecht, benutzte Rod Stewart selbstsüchtig die Faces als Trampolin für seinen Solokarriere, floß das Hochprozentige zu stark, so daß unterm Strich nur noch der Ärger regierte. SNAKES AND LADDERS erschien 1975 zum Abschied – Rod „The Ego Mod“ hatte sich schon aus dem Staub gemacht – als Best-Of-Ouerschnitt durch vier Studioalben plus diverse Singlehits. Komprimiert auf zwölf überdurchschnittlich gute Songs, relativiert sich der schlechte Ruf der Faces:“Pool Hall Richard“,“Cindy lncidentally“oder“You Can Make Me Dance, Sing Or Anything“ klingen bodenständig, hitverdächtig und durch und durch britisch. Der bei den Stones als Musiker unterrepräsentierte Ronnie Wood zeigt, wie exzellent sein Griff in die sechs Saiten sein konnte. Und der kürzlich verstorbene Ronnie Lane schließlich schaffte mit fragil-melodischen Folkkompositionen („Ooh La La“, „Sweet Lady Mary“) den perfekten Ausgleich zum harten Boogie-Blues-Rock.