Das Münchener Duo renoviert das altersschwache Genre Drum’n’Bass.

Abgesehen von Roni Size hat Drum’n’Bass in seiner tanzbaren Form zuletzt kaum stattgefunden. Dass dieser Stil in der Musikwelt allein Oberhand gewinnen und nachhaltig für Impulse sorgen kann, erscheint mittlerweile ausgeschlossen. Nur: Was geschieht mit den Überlebenden? Akzente setzen diejenigen, die Trommelbass aufbröseln, treibende Basslinien oder nervöse Breakbeats herausschälen und sie als Ausgangspunkt für weitreichende KJangexpeditionen nutzen. Dieser Kategorie dürfen sich nun Fauna Flash zugehörig fühlen. Bei Roland Appel und Christian Prommer haben sich die Fesseln gelöst. Sie lassen Latin-Pianos und Handtrommelwirbel über Breakbeats laufen und garnieren das mit einem Bläserbreak. Sie lassen Diven emphatischen Soulgesang schmettern. Sie holen sich mit den Aphrodelics echte HipHop-Heads ins Studio und nie klingt das erzwungen oder desorganisiert. Wenn Fusion so klingt wie hier, ist sie kein Schimpfwort mehr. Dann ist sie Gebot.