Fay Ray – Contact You
Wieder eine dieser Platten … Kommen im Pulk mit anderen und werden untergepflügt. Wie z.B. vor Monaten Code Blue, produziert von Nigel Gray und mit Dean Chamberlains leichtem Zittern in der Stimme. Fay Ray wurden produziert von … (ratet mal) und die Sängerin Sheila Macartney hat ein leichtes … nun ja. Auf jeden Fall hat sie eine angenehme, klare Stimme: weder Röhre noch Zirpchen, sondern eher in der Chrissie Hynde/Ann Lennox-Lage. Und dazu halt dieses fast unmerkliche Vibrieren, das die Sache sehr attraktiv macht. lohn Lovering (g, alle Kompositionen), Tony Travis (b), Owen Hughes (dr) und Jeff Taylor (sax, acc, fl) gehören außerdem zu Fay Ray, die aus Bangor/Wales stammen und schon 1978 auf dem Indie-LabelDuff veröffentlicht haben. So, die Schublade auf: Mainstream-New Wave könnte man die Musik nennen. Mit reichlich „schwimmenden“ Gitarren (a la Live Wire, erste LP), die aber genausogut bissig werden können, denn an kräftigem Rhythmus wird hier keineswegs gespart; etwas unglücklich die Auswahl eines im Tempo uneinheitlichen Songs zur Eröffnung. Auffällig: Loverings Fähigkeit, in gute Nummern noch bessere Refrains einzubauen, die leicht im Ohr bleiben. Sehr instabil dagegen die Text-Qualität. Zum einen engagiert („Heatwave“, ein Single-Kandidat, „Wargames“ und „Family Affairs“, das wohl so gut wie jeder nachvollziehen kann, der z.B. Weihnachten im Schöße der Lieben daheim schon nach zehn Minuten den ersten Rappel bekommt), andererseits völlig flach mit ständiger du/ich/ich/du-Thematik. Dafür einen Stern Abzug. Dennoch: eine wirklich hörenswerte Band, die nicht übergangen werden sollte. 4 Bernd Matheja
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