Fehlfarben – Die Platte des himmlischen Friedens
Das Fehlforben-Debül MONARCHIE UND ALLTAG war im Oktober 1980 ein Klassiker. Daß Sänger und Autor Peter Hein zehn Jahre später noch einmal antritt, ist gewagt. Denn ein guter Ruf ist leicht verspielt. Und tatsächlich muß man Zweifel anmelden, ob diese mit 13 Songs gut bestückte PLATTE DES HIMMLISCHEN FRIEDENS nicht ebendiesen stört. Hein predigt beispielsweise:
„Leute, ihr macht euch doch viel zu früh fertig, ihr wartet auf den falschen Zug. Leute, ihr steht am verkehrten Bahnsteig.“ Das ist völlig daneben. Dieser politische Zorn des aufgeklärten Menschen wirkt erschreckend unzeitgemäß. Daß Hein gegen Ja-Sager, soziale Gleichgültigkeit und Ohne-Mich-Haltung polemisiert, ehrt ihn, kommt jedoch um Jahre zu spät. Auch musikalisch muß man die Uhren zurückdrehen: Die Fehlfarben dilettieren. Nur selten blitzt der frühere Einfallsreichtum auf; nur mit privaten Themen bleiben die Texte erträglich. Über DIE PLATTE DES HIMMLISCHEN FRIEDENS sollte man den Mantel gnädigen Schweigens breiten.
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