Fiel Garvie – Leave Me Out Of This
Wo sie hinhaucht, wachst kein Zweifel mehr: Staub waren wir, zu Staub werden wir. Und wer trotz der Gewissheit unserer Vergänglichkeit Laut geben möchte, möge das bitte nicht in der Manier eines Brüllhans tun, meint Anne Reekie, die ätherische Sängerin der britischen Band Fiel Garvie. Und haucht, seufzt in lang gezogenen Silben und schwebt im Choral hinein in eine schäfchenwolkige Indie-Symphonik, der sich nur Grobiane ganz verschließen können. Irgendein Monstrum wird sich darunter ja finden, das der zur Blumenkollekte auf einer Waldlichtung angetretenen Jungfrau aus dem Unterholz heraus mit finsteren Schändungsgedanken im Sinn ins Rückrat funkelt. Wo doch hier so ein elfenschöner Soundtrack für solcherlei Fantasien bereitliegt. Auf dem der Schlagwerker reichlich über die Toms trappelt, was nach Trab, Treppauf und -ab und verräterischem Herzschlag klingen soll. Und Adam Greene hat neue Stahlsaiten aufgezogen, auf dass sie hell und stark klingen, wenn er sein rankenreiches Spiel aufzieht oder sich gar an ein greifbares Riff wagt, das zwischendurch all den Raureif abschüttelt. Der Rest ist bauschige Romantik ohne Wenn und Aber. Eine banale, schöne Platte mit schwärmerischen Melodien, die weitaus mehr an Mazzy Star, Throwing Muses und andere weiblich dominierte Indiebands der frühen Neunziger erinnert als an Darkund Sonstwas-Wave.
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