Fotos – Nach dem Goldrausch
Verabschiedet haben sich Fotos von den krachenden Gitarren und dem energiegeladenen Sprechgesang des Debüts. Schon der Einstieg in Nach dem Goldrausch mit der gleichnamigen Single kommt überraschend poppig daher-Synthesizer und chorale „Aahs“, endlose Repetition und Anajo-Singsang. Nichts ist zu hören vom spritzigen Punk und dem rohen Rhythmus, der die Liveauftritte zu Erlebnissen werden ließ. Der Goldrausch die Erfolge in den letzten zwei Jahren, allein 100 Shows im In-und Ausland, ein glänzender Festivalsommer 2007-hat seinen Tribut gefordert, ein Neuanfang muss her. Die Vier geben sich in ihren Texten gedankenverloren, ja melancholisch: „Nach dem Goldrausch bin ich da, wo ich vor dem Goldrausch war“, „Ich will mit dir zurück an den Anfang“. Seit 2006 sind Fotos deutlich ruhiger geworden, nur noch einmal fordern sie gezügelt zur Rebellion auf. Die zehn Songs drehen sich wie gewohnt um Beziehungen und postbubertäre Lebenskrisen. Die Band legt es mit ihren Texten nicht darauf an, ihrer Herkunft aus dem Land der Dichter und Denker Ehre zu machen. Leider haben sich die deutschen Franz Ferdinand nicht zu den deutschen Strokes entwickelt und entfernen sich von ihrem Indie-Rock-Image in Richtung Deutsch-Pop-Masse. Was beim Debüt so erfrischend markant wirkte, ist beim zweiten Aufguss im Filter der Zeit hängen geblieben. Von Fotos ist mit nach dem Goldrausch nur ein verblasster Abzug übrig geblieben. Ein paar nette Erinnerungen werden wachgerufen viel Neues bleibt jedoch nicht im Gedächtnis hängen. VÖ.28.3.
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