Foxy Brown – London, Hanover Grand
Die üblichen Probleme, die bei HipHop-Auftritten mit der Standardkonstellation DJ plus Rapper entstehen können, tauchen nicht auf. Der DJ mixt souverän die Instrumentalversionen der Songs mit zusätzlichen Breaks, ohne dabei das Original bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Souverän auch Foxy Brown. Nicht ein einziges Mal geht ihr die Puste aus. In weißem Ledermantel und Spitzen-BH führt sie ohne Punkt und Komma durch ihr Programm, rappt über Autos, Diamanten, Parfüm und andere essentielle Dinge. Und wenn sie die Motherfucker im Publikum auffordert, gefälligst die Hände in die Luft zu werfen, so folgen die hingebungsvoll Beschimpften nur allzu willig. In der ansonsten gelungenen Show werden allerdings auch Schwächen sichtbar. Die Songs, die auf Foxys Debütalbum ‚II Na Na‘ am ehesten überzeugen können, nämlich die Gemeinschaftsarbeiten mit Method Man (‚III Na Na‘) und Blackstreet (‚Get Me Home‘), wirken ohne die charakteristischen Parts der Gesangspartner eben nur noch halb so gut wie auf Platte. Um so mehr, als die auf Dialog angelegten Texte im Solovortrag nur noch wenig Sinn ergeben.
Ach ja, Warren G. war ja auch noch da an diesem Abend. Eigentlich sollte der G-Funk-Meister sogar die Hauptattraktion sein. Doch sein Auftritt ging voll in die Hose. Wurde nach Hits wie ‚Regutate‘ und ‚This DJ‘ noch freundlich applaudiert, war spätestens beim ebenso kalkulierten wie faden Cover von ‚I Shot The Sheriff‘ Schluß mit lustig. Die Hände des Publikums blieben in den Taschen. 1:0 für Foxy.
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