Frank Zappa :: Baby Snakes
Audiovisueller Wahnsinn. Jetzt auch in Dolby Surround.
„Ein Film über Leute, die Dinge tun, die nicht normal sind‘. lautet der Untertitel. Nun ja, alles ist relativ, und normal, mein Gott, was ist das schon? Für manche Menschen ist es sicherlich völlig alltäglich, mit einer aufblasbaren Puppe aus dem einschlagigen Fachhandel allerlei Kurioses anzustellen. Ihr eine Gasmaske aufzusetzen und sie immer wieder ins Waschbecken einzutauchen etwa. Nur so als Beispiel. Oder auf einer New Yorker Konzertbühne zu stehen und minutenlang darüber zu referieren, dass die Erschaffung des Pudels Gottes drittgrößter Fehler war. Zappa und seine Band taten sowas, und zwar 1979- Filmen ließen sie sich auch dabei, und am 21. Dezember besagten Jahres kam baby snakes dann in die US-Kinos. Vermutlich in zwei oder drei, denn normale Amerikaner wollten sowas bestimmt nicht sehen. Schon gar nicht kurz vor Weihnachten. Zum Soundtrack gehören 25 Songs, teils vor Publikum eingespielt, teils während der Proben, darunter Perlen wie „Disco Boy“, J’m So Cute“, „Titties And Beer“ und „Camarillo Brillo“. Der Sonderpreis gebührt jedoch Bruce Bickford, dessen animierte Knetfiguren wie eine Horror-Version von Wallace & Gromit rüberkommen, und die -teils fragmentarische- Musik vortrefflich ins Bild setzen. Wer die 150 Minuten BABYSNAKEs am Stück übersteht, der darf sich was drauf einbilden. Aber wie gesagt: am Stück! Nicht mogeln!
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