Free At Last – The Story Of Free And Bad Company von Steven Rosen , ca 25 €

Neuerdings sind die gesammelten Werke von Paul Rodgers, Paul Kossoff, Andy Fraser und Simon Kirke alias Free wieder auf dem Markt erhältlich – „remastered‘, versteht sich, was Klangfetischisten jubeln lässt, Vinyljunkies hingegen ziemlich nervt. Denn: Britischer Bluesrock digitalisiert ist wie alkoholfreies Bier – man ahnt, wie’s schmecken könnte, mehr nicht. Bei Free und ihrer Reinkarnation Bad Company aber muss es rauschen und knistern und knacken wie auf den Originalalben, die mitunter klingen, als wäre der Tonabnehmer jetzt endgültig hinüber. Denn genau so war die Befindlichkeit in beiden Bands. Steven Rosen outet sich in FREE AT LAST zwar als Fan, beschreibt aber auch Irrungen und Wirrungen und hat’s vor allem gern blumig: „These veterans, these battle-wearied soldiers, had withstood the grueling artillery of ego wars and personality clashes and internal conflicts.“ Drunter pflegt’s der Autor nicht zu machen. Derlei Fabulierkunst stört beizeiten, selbiges gilt für [Fehl-) Einschätzungen vom Schlage „Sie hätten tatsächlich so groß wie die Rolling Stones werden können“. Nö, nicht wirklich, trotz des Smash-Hits „All Right Now“, trotz feiner Alben wie „Fire And Water“ oder „Bad Co“. Trotzdem geht THE STORY OF FREE AND BAD COMPANY als passables Porträt einer sehr okayen Band durch und gewährt nette Einblicke in die Szene der 60er und 70er. Das Vorwort hat Simon Kirke verfasst, die Diskografie enthält alles Wichtige. Sagen wir: Dienst nach Vorschrift.

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