Gary Numan :: Dead Son Rising

Mortal Records/Cargo

Der Godfather of Electro beschert uns ein neues, düsteres und irgendwie aber auch erfrischendes Album.

Gary Numan zählt zu den Pionieren der New Wave und hat zahlreiche Elektro- und Synthiepop-Bands, wie wir sie heute kennen, überhaupt erst möglich gemacht. Diverse Künstler völlig unterschiedlicher Genres berufen sich auf den Musiker aus London und seine Produktionen aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern – seien nur mal die wohl berühmtesten Singles „Are Friends Electric?“ und „Cars“ genannt. Rund 20 Alben gehen auf sein Kreativkonto, und wer denkt, dass der inzwischen 53-Jährige seine Zeit damit verbringt, die Millionen auf einer Südseeinsel bei Wein, Weib und Gesang zu verprassen, der irrt. Erst im Jahr 2006 erschien mit Jagged ein hörenswertes neues Werk des Briten. Jetzt veröffentlicht Gary Numan erneut ein Album. Dass es auf Dead Son Rising nicht gerade fröhlich und beschwingt zur Sache geht, verrät neben dem Wissen um Gary Numans musikalische Vergangenheit wohl schon der Titel selbst. Bei den Songs auf Dead Son Rising handelt es sich um ältere Demos, die im Rahmen verschiedener Projekte entstanden sind, aber bisher nie veröffentlicht wurden. Und ein bisschen klingt es so, als sei dies in den Hochzeiten des Industrials gewesen. Brachial stampfende, düstere Gothic-Sounds und verzerrte Rockgitarren vermengen sich mit dem typisch Numan’schen New-Wave-Gesang. Sicherlich ist dies weit davon entfernt, erneut Musikgeschichte zu schreiben, doch klingt das, was Gary Numan da tut, alles andere als verstaubt, altbacken oder wie der Soundtrack zu Kaffeefahrten, wie sie andere Menschen seines Alters vielleicht gerne unternehmen.

Key Tracks: „Big Noise Transmission“, „For The Rest Of My Life“, „The Fall“