1967 bis 1975, im ersten Abschnitt ihrer Karriere, spielte die Truppe aus London ein innovatives Album nach dem anderen ein, blieb aber stets nur ein besserer Geheimtipp. Nach dem Jahrhundertwerk THE LAMB LIES DOWN ON BROADWAY warf Sänger Peter Gabriel das Handtuch, der bisherige Schlagzeuger Phil Collins übernahm das Mikrofon -und plötzlich lief der Laden kommerziell. Spätestens seit den frühen 80ern gehörten Genesis zu den Supergroups. Aber mit dem steigenden Erfolg wurde der Vorwurf vom Ausverkauf der musikalischen Ideale immer lauter. Phil Collins ließ die Band Mitte der 90er Jahre hinter sich, um noch intensiver an seiner Mainstream-Solo-Karriere zu basteln. Anders, wenigstens teilweise, klangen die Früchte der Arbeit, die Collins mit Tony Banks, Mike Rutherford und bis 1977-Steve Hackett unter dem Namen Genesis auf den Weg brachte. Was das 3-CD-Box-Set GENESIS ARCHIVE # 2, das die Jahre 1976 bis 1992 umfasst, unter Beweis stellt. Darauf zu hören sind ausschließlich Stücke, die bislang entweder auf Single-B-Seiten oder aber überhaupt nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickt hatten. 34 Songs, rund 200 Minuten Musik, vieles davon Live-Aufnahmen – und wenn man sich die am Stück genehmigt, bekommt man den Eindruck, als ob man die Genesis der Collins-Ära erst danach wirklich durchschaut hätte. Das ist eine filigrane und höchst-kunstvolle Mucke. www.virgin.de