Geraldo Pino & The Heartbeats – Heavy Heavy Heavy

Wer da wen zuerst beeinflußt hat, läßt sich jetzt gar nicht mehr wasserdicht ermitteln: Sicherlich wurde Fela Kuti ordentlich mit der Muttermilch des James-Brown-Funk verkostet, vielleicht war ihm auch schon etwas eher Geraldo Pino mit seinen Heartbeats in Form einer warmen Soul-Dusche begegnet. „Dieser Mann hat Lagos in Stücke gerissen“, steht in den Erinnerungen von Bigrnouth Kuti, „Pino hatte ganz Nigeria im Sack“. Pino war Fela Kuti, dem künftigen King des Afrobeat. ein bißchen zu gut, so geht die Geschichte des Black-Power-Doktors aus Lagos. Pino arbeitete als Radio-Techniker in Sierra Leone, bevor er mit seiner Band erste Nightclub-Engagements erhielt. Ab Mitte der 60er tourte er durch Westafrika und hinterließ Spuren des afro-amerikanischen Sound-Clashs auf dem halben Kontinent. Pino sang, spielte Gitarre, wichtiger aber noch: Pino war, was Equipment und Orchestergröße betraf, besser als die Konkurrenz aufgestellt. Die Retrospektive heavy heavy heavy enthält zwölf Afro-Soul-Greats, die die zentralen Elemente des neuen Sounds schon auffahren, der den vergleichsweise leichten Highlife Jazz ablösen wird: das umherirrende Keyboard, Call-And-Response-Gesänge LPowerToThe People“. „Born To Be Free“, sexy Funkbeats, da fehlt nur Felas Saxophon-Trompeten-Guerilla. Pinos Proto-Afrobeat gehört in jede Fela-Sammlung.

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