Ginger Baker African Force

Ginger Bakers rein afrikanische Percussionband war eines der heißesten Live-Erlebnisse dieses Jahres, ein wahrhaft gelungenes Comeback. Dieses Album bringt, so gut es auch ist, nicht die ganze Kraft der Gruppe rüber. Eher zufällig gelangten Mitschnitte von Bakers Liveauftritt zur Wuppertaler Band Das Pferd, die dann Bläser, Gitarre, Baß und Keyboards dazugespielt haben. Sicher, die Band besteht nicht aus Stümpern und Pferd-Bassist Jan Kazda war auch zusammen mit Baker in der Band No Material auf Tour. Er ist ein vielversprechender Musiker, aber er ist nicht gerade Bill Laswell und hat Bakers Konzept nichts Wesentliches hinzuzufügen. Die Plattenfirma ITM, die Bakers gesamte Tour mitgeschnitten hat, will dieser LP noch ein reines Percussion-Doppelalbum hinterherschicken, um uns Puristen zu versöhnen.

Nichtsdestotrotz ist die vorliegende LP mehr als in Ordnung. Das Stück namens „Adoa“ ist ein Killer: Bakers Schlagzeug, das unter seinen perfekt dosierten Schlägen zu einem richtig melodischen Instrument wird, verschmilzt wundersamerweise mit den afrikanischen Percussionisten. Baker ist eben ein Musiker, der nie durch einen Drumcomputer ersetzt werden kann.