Goldenhorse – Out Of The Moon

Neuseeland war einmal ein durchaus unweißer Fleck auf der musikalischen Landkarte. In den 80ern, mit „Flying Nun“, dem Label der Stunde, als Bands wie The Chilis, The Verlaines und die Tall Dwarfs nach Europa drängten und mit ihnen die Kunde, daß der gemeine Neuseeländer einfach einen besseren Musikgeschmack habe als der gemeine Europäer. Wir wissen nicht, ob The Fall damals tatsächlich die Albumcharts am anderen Ende der Welt angeführt haben, wie kolportiert wurde, wir wissen nur, daß sich die Zeiten geändert haben. Heute brennt England, und Neuseeland kokelt nur noch vor sich hin mit „Schnappi das kleine Krokodil“ in den Charts, neben dem ganzen anderen Schein aus der neuen, globalisierten Pop-Welt. Und eine Band wie Goldenhorse, die von ihrem Debüt in ihrer Heimat 50.000 Exemplare verkauft hat (Dreifachplatin) spielt in Deutschland im Vorprogramm von The Bravery. Man ahnt schnell, wie Goldenhorse ihr zweites Album Out Of The Moon gemeint haben, nämlich als Gitarrenpopalbum, bei dem sich The Go-Betweens und Blondie die Hände schütteln. Jaja, das kennen wir, die 60er über die 80er wieder ins Spiel bringen. Bei aller Melodieseligkeit und Lieblichkeit, bei allem guten Willen driftet der Gitarrenpop von Goldenhorse in seiner glattpolierten Art manchmal allzusehr ins Schlagerhafte ab. Und Kirsten Morelle läßt eine Spur zu häufig, die „starke “ Sängerin heraus.

>>>www.goldenhorse.co.nz