Goldfinger – Open Your Eyes

Wie anders, als mit einem Gitarren-Feedback, sollte die neue Goldfinger-CD beginnen? Wenn jemand 15 Stücke in knapp 40 Minuten zum Besten gibt, dann handelt es sich in 99 von 100 Fällen um Punk-Rock. Wenn aber dann, wie im Falle von Sänger John Feldmann, von „spirituellen Dankes-Songs“ die Rede ist, wird man doch erst mal stutzig. Im Titelsong protestiert er gegen Tierquälerei und die damit verbundene Gewinnmaximierung. Doch als Prediger will er trotz allem nicht gelten, weswegen er wenig später die sozialkritischen Tendenzen relativiert. Musikalisch untermalen Goldfinger die Inhalte mit wuchtigen Verzerrgitarren, zackigen Schlagzeugrhythmen und schnörkellosen Basslinien. Heraus kommt dabei wie so oft eine größtenteils melodiöse Pop-Punk-Mischung, wie sie Bad Religion und Green Day vor ihnen und unzählige Combos nach ihnen hinlänglich praktizierten. Ganz clever, für den deutschen Markt ist die „Germish‘-Version von „Spokesman“, einem Lied, das sich gegen die Gute-Laune-Welt und die Kommerzialisierung des Musikfernsehens richtet. Dafür tanzen die Krautpunks zu Nenas „99 Red Ballons“, ebenfalls ein Bonustrack, ebenfalls überflüssig.

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