Goldheart Assembly – Wolves and Thieves
Zugegeben, die Geschichte der Kunst wäre nur halb so lustig ohne das Klauen. Erst recht die Popmusik wäre nicht denkbar ohne Zitat und Diebstahl, Abkupfern und Aufgreifen. Wie dreist allerdings Goldheart Assembly die Fleet Foxes nachäffen, das ist schon keine Verneigung oder Aneignung mehr, sondern eigentlich schon Imitat. Da schwingen sich die Harmoniegesänge, die Männerstimmen in unerreichbare Höhen auf, ergehen sich in Naturlyrik, singen vom warmen Juli und vom Nordstern, von sterbenden Blättern und von der Brise aus dem Osten. Das Ergebnis: Die pastorale Nachgeburt von Byrds und Beach Boys. Oder auch: Wohlklang, der vor Schönheit schon wieder weh tut. Und ja, sie tragen auch Vollbärte. Nun stellt sich natürlich eine Frage: Kann man von einer guten Sache, wie sie die Fleet Foxes zweifellos sind, überhaupt zuviel kriegen? Je nachdem, wie man diese Frage beantwortet, sind Goldheart Assembly entweder überflüssiges Plagiat oder ein willkommener Nachschlag. Erstaunlich allerdings ist, dass es sich bei den Kopisten um Engländer handelt,, die von London aus ein perfektes West-Coast-Feeling nachstellen. Das sind dann wohl die Auswirkungen der Globalisierung.
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