Goldie Lookin Chain – Greatest Hits

Die Zeiten, in denen von der Insel kaum guter, erwähnenswerter HipHop kam, sind vorbei. In den letzten Jahren hat sich eine Flut erstklassiger Platten über den Hörer ergossen, von Ty über Roots Manuva bis hin zu Skinnyman und Rodney P. Goldie Lookin Chain ist eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Newport, die verstanden hat, dass eine gute Portion Humor zum Hip-Hop dazugehört. Mit einem Elan, der den Hörer sprachlos zurücklässt. mischt die Crew alles auf, was sich ihr in den Weg stellt. Und so bleibt es nicht aus, dass die Band in Stücken wie „Guns Don’t Kill People, Rappers Do“ selbst HipHop-Heilige wie KRS One mit einer bemerkenswerten Lässigkeit zitiert, ohne dass es peinlich wird. Natürlich klingen Goldie Lookin Chain auf ihrem selbstbewusst greatest hits betitelten Debüt ein wenig übermotiviert. Aber hat man sich erst einmal mit der etwas vorlauten Art der Gruppe arrangiert, dann steht einer aufregenden Entdeckungsreise nichts mehr im Weg. Die Herren sind jedenfalls mit dem großen Talent gesegnet, alles in ihren Tracks zu verwursten, was gerade irgendwie dazupasst. Ein Stück wie „Half Man Half Machine“, das mit ein paar Old-Skool-Elektro-Beats aufgeladen wird, lässt sich infolgedessen kaum richtig beschreiben, dazu ändern Goldie Lookin Chain zu oft die musikalische Richtung, um natürlich ganz nebenbei auch noch das Weltgeschehen zu kommentieren. Nicht weniger unkonventionell geht es in Songs wie „Roller Disco“ und dem nicht gerade geschmackvollen „Your Mother’s Got A Penis“ zu, bei dem die Band mit Leichtigkeit jegliche musikalische und inhaltliche Geschmacksgrenzen durchbricht.

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