Guten Morgen – München Auswahl
Zwei Städte-Alben, die dem Interessierten Einblick in die überregional nicht so bekannte Szene von München und Hamburg gewähren. Beides unabhängige Produktionen kleiner Labels, in ihrer Auswahl natürlich weder vollständig noch repräsentativ.
Die „München Auswahl“ bietet auf einer LP und zwei Singles 19 Interpreten, die vorwiegend mit a vantgardistischen Synthesizer-Klängen experimentieren; es finden sich aber auch Selbstbeschreibungen der Sounds wie „stinknormaler psychedelischer Blues“ oder „Popalapop-Musik“. Als Gast aus Berlin ist das Variete Kontrast dabei, von der Isar u.a.: Haindling-Schlagzeuger Peter Enderlein, die Nachfolgegruppe von „Ski und der Rest“ namens Maxmanara, außerdem Strange Fruit und Kassanova mit guten Songs, sowie der Soundtrack des Films „Nuclearvision“ von der Band Gleitzeit.
Die Hamburger Platte entstand als Mitschnitt eines Konzerts, das vom Stadt-Magazin „Hungrige Herzen“ veranstaltet wurde. Die Musik hier ist mehr Gitarren-Punkorientiert, ausgefeilte Arrangements stehen nicht so im Vordergrund, eher wird auf der Bühne mal ordentlich Dampf abgelassen. Als Exponenten dieser ungebrochenen neuen deutschen Wilden treten Oxenschwanz und Prikkel Pitz auf; letztere mit Sax und Steptanz, (was man auf Platte leider nicht sehen kann). Ihr Stück „Rakete“ ist eine rockige Variante des klassischen Säbeltanz. Etwas sanfter das Trio Treibstoff und die phantastischen 4 mit melodiösen Beat-Nummern.
Die beiden Platten zeigen in Momentaufnahmen den Stand deutscher Musik jenseits des Kommerz, sind jedoch wegen der Vielfältigkeit des Gebotenen nicht einheitlich zu bewerten. Auf alle Fälle ein dicker Pluspunkt für den Mut zu solchen Produktionen.
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