Hor – House; Screw Radio – Talk Radio Violence
Zusammen mit Jello Biafra, dem Dead Kennedys-Mann, gehört Greg Ginn zu den großen Übriggebliebenen der amerikanischen Punkbewegung. Dereinst hat er zusammen mit Henry RoHins, dem menschgewordenen Wutanfall, die Welt mit seiner Band Black Flag erschüttert. Heute arbeitet er zusammen mit dem Musik-Ingenieur Andy Batwinas an Industrial-Sounds, läßt rasante Gitarrenfetzen auf einfache, maschinelle Rhythmen treffen. Fest steht: Der aufrechte Konsument liebt Ginn nicht allein aus Gründen der Musikalität, sondern vor allem auch aus Gründen der Solidarität. Schließlich ist der Mensch sich selbst und seinen anarchischen, antifaschistischen Ideen wie auch Biafra – immer treu geblieben. Heutzutage arbeitet er sich auf TALK RADIO VIOLENCE durch die bodenlos rechtslastigen Aussagen guter Ami-Bürger und fragwürdiger Politiker in Radio Shows, die er sampelt, mit Gitarrenlinien beharkt und durch die Rhythmusmaschine jagt. Tanzbarkeit als Entlarvung, die Rache des Syndikats: „You hate your political leaders.“ Screw Radio ist ein Spoken-Word-Projekt, das die Welt für sich selbst sprechen läßt. Ganz ohne Worte kommt Ginns derzeitge Arbeit mit Hör daher. Auf HOUSE gnaddeln die Rhythmen als Sound-Extrakte aus dem Reich der Steckdose, dazu rasen aggressive Gitarrenriffs durch die Boxen. Fatalerweise geht HOUSE die innere Spannung treibenden Industriais weitgehend ab und ist vor allem was für den politisch korrekten Tanzboden, zusammen mit Chumbawamba beispielsweise.
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