Hurricane #1 – Only The Strongest Will Survive
Als 1997 das Debüt der neuen Band von ex-Ride-Gitarrist Andy Bell erschien, klang das den Engländern mit seinen breiten Gitarren-Wällen und dem noeligen Rauhkehlchen von Sänger Alex Lowe entschieden zu sehr nach Oasis. Da fiel es nicht groß ins Gewicht, daß HURRICANE #1 ein famoses Rockalbum war, das im Gegensatz zum überkandidelten BE HERE NOW mit Songs und Stringenz erfreuen konnte. Man schrie Trittbrett, und als Bell & Co. auch noch den dummen Fehler machten, eines ihrer Lieder für einen Werbespot zu verhökern, stand die uncoolste Band der Insel erstmal fest. Bell war frustriert und verlor die Nerven; Im Glauben, es jetzt allen zeigen zu müssen, landete er mit der grauslig-prätentiös mit Ethno- und Streicher-Gedöns überfrachteten Single „Only The Strongest Will Survive“ einen Volltreffer in den Ofen. Jetzt trägt das so wichtige zweite Album trotzig eben diesen Titel (der Song selbst ist in einem reduzierten U.N.K.LE.-Mix vertreten) – und krankt am selben Virus: große Gesten, wenig dahinter. Da wird der kernige Britrock-Sound mit Quietsche-Synthies, geschmäcklerischen Congas, trendy Elektro-Beats undundund aufgebretzelt, schleicht sich hier Southern Rock-Gemütlichkeit, da ein 70s-Disco-Bass ein,ergeht sich dort Beils Gitarre in psychedelischem Gegniedel-was ja alles in Gottes Namen nicht schlecht klingt. Aber alles auch nichts hilft, weil Andy Bell einfach keine wirklich guten Songs eingefallen sind. Ob so das Überleben zu sichern ist?
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