Ian McNabb Truth And Beauty Phonogram 514378 2 :: Die Platte des Monats
Ein Album, das mit nostalgischem Charme vom Geist des Merseybeat kündet — und das 30 Jahre nach dessen Anfängen. Was allerdings kaum verwundert, denn lan McNabb sah seinen Geburtsort Liverpool stets als musikalischen Ausgangspunkt für die eigene Karriere:
„Ich weiß, das klingt verdammt nach Klischee, denn viele Kollegen benutzen den Namen Liverpool lediglich als Aushängeschild. Aber ist bin fest davon überzeugt, daß mich diese Stadt, in der ich beinahe mein ganzes Leben verbracht habe, zum Musiker gemacht hat.“
Nach sieben Jahren mit den leide Works und einer Sinnkrise nach der Trennung von dieser Band („die schwierigste Zeit meines Lebens“) stürzte sich der Mann vom Mersey mit neuem Tatendrang in die Arbeit als Einzelkämpfer. Ein vergleichsweise schwieriges Unterfangen, das sich allerdings schon bald auszahlen dürfte. Den Sound der Sechziger und ihrer Helden im Ohr, spielt der 30jährige auf TRUTH AND BEAUTY nämlich den überwiegenden Teil der nostalgisch agierenden Sixties-Epigonen mühelos an die Wand. Wonnevolle Melodien, geschickt plazierte Breaks, fast schon sphärische Gitarrenkadenzen und des Meisters gutturaler Gesang fügen sich zu bestem Pop für die Neunziger.
Denn obwohl McNabb sich immer wieder im reichen Fundus einer vergangenen Musik-Epoche bedient, dünsten seine Songs mit mancher Macke längst pensionierter Beat-Originale nicht den Mief des Althergebrachten aus. Im Gegenteil: TRUTH AND BEAUTY klingt erstaunlich frisch und unverbraucht. „Ich wollte schon immer mal was Neues machen“, ließ sich McNabb denn auch vernehmen, nachdem er zwei Jahre an seinen Songs gearbeitet hatte. Das ist ihm gelungen. Auch wenn das Neue im Fall des vorliegenden Albums zu einem beträchtlichen Teil das Alte ist. lefhaj 5 98 FLEISCHMANN Die deutschen Metztger drehen DAF und schnelle Schlachter-Gilarren durch den .Fleischwolf“ und klingen dabei wie Megadeth in Zeitlupe.
94 i Mit .Du bist nicht mein Bruder“, einer Mischung aus Metal, Dark Wave und kompromißloser Individualität, wird Deutschlands härteste Band frustrierte Neubauten-Fans auf ihre Seite ziehen. Für Überraschungen gut sind aber auch Chris Cacavas, die Fastbacks und Sleepyhead.
92 THE MENDOZA/ MARDIN PROJECT Um „Jazzpana“ würdigen zu können, muß man schon Jazz und Flamenco gleichermaßen mögen. Fusion-Freunde greifen lieber zu Brand X oder Yellowjackets, Extremisten hören Tschaikowskis liebliche Ballett-Kompositionen auf Tim Sparks Gitarre.
96 DC BASEHEAD Seinem erfreulichen 92er-Debüt „Play With Toys* schickt Michael Ivey alias DC Basehead mit ,Not In Kansas Anymore* einen adäquaten Nachfolger hinterher. Doch die Konkurrenz schläft nicht — auch die Albern von Apache Indian und den Young Black Teenagers bitten zum verschärften Tanz.
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